150 Jahre Stadtbibliothek

2025 feiern wir unser 150-jähriges Bestehen! Seit 1875 sind wir ein Ort des Wissens, der Kultur und der Begegnung. Was einst als kleine Büchersammlung mit nur 238 Leser*innen und 512 Bänden begann, ist heute ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen – ein dritter Ort für alle. Auf dieser Seite nehmen wir euch mit auf eine Reise durch die Zeit!

150 Jahre Stadtbibliothek Ludwigshafen
Stadtbiliothek 150 Jahre

Wie alles begann…

Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1875, als das Ludwigshafener Lehrerkollegium beschließt, eine öffentliche Bibliothek zu gründen. Damit gehörte die noch junge Stadt Ludwigshafen zu den Vorreitern in Deutschland, denn in vielen anderen Städten entstanden öffentliche Bibliotheken erst in den 1890er-Jahren. Noch im selben Jahr, gegen Ende 1875, eröffneten wir im Schulhaus an der Bismarckstraße unsere ersten Räumlichkeiten – direkt gegenüber der heutigen Zentralbibliothek. Das Gebäude existiert heute nicht mehr, an seiner Stelle steht nun die BBS Wirtschaft 2.

Erster hauptamtlicher Leiter der „Volksbücherei“ war der Hauptlehrer Jakob Esselborn. Bereits ein halbes Jahr nach der Eröffnung lobte der Ludwigshafener Anzeiger: „Von allen Ständen wird sie genutzt, und zwar auch von älteren Leuten, sodass sie gleichsam eine Volksbibliothek ist.“ (Ludwigshafener Anzeiger, 6. Mai 1876, Jg. IX, Nr. 106).

Die erste Blüte oder die Ära Lebender

Die erste Blütezeit erlebte die Städtische Volksbücherei ab 1911 unter der Leitung von Hans Lebender, einem engagierten Lehrer und Stadtrat. Er setzte sich für eine klassische Thekenbibliothek ein, organisierte private Spenden und legte großen Wert auf die Qualität der Buchbestände. Erstmals konnte man hier von professioneller Bibliotheksarbeit sprechen. Während seiner Amtszeit zog die Bibliothek zunächst in die damalige Maxschule und später in die Gräfenauschule. Lebenders plötzlicher Tod im Jahr 1920 beendete diese erfolgreiche Phase abrupt.

Dunkle Zeiten während des NS-Regimes

Nach einer Reihe unerquicklicher Versuche, die Leitung der Volksbücherei nach dem Tode Lebenders erneut in kompetente Hände zu legen, gelang dies erst 1928 mit Hans Georg Geißler. Durch intensive Fortbildungen und Fachstudien erwies er sich als kompetenter und engagierter Bibliothekar. Doch seine Zeit hatte auch Schattenseiten: Während der NS-Zeit stellte er die Bibliothek in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie. Bereits am 7. Mai 1933, also noch vor der großen Bücherverbrennung in Berlin, fand in Ludwigshafen eine Bücherverbrennung statt, der auch Werke aus der Volksbücherei zum Opfer fielen. Nach 1945 erstellte Geißler jedoch auch entsprechende Entnazifizierungslisten.

Neben der zentralen Hauptstelle in der Gräfenauschule begann in den 1920er- und 1930er-Jahren der Aufbau unseres heutigen Zweigstellennetzes.

Rückkehr in die Bismarckstraße

1957 setzte Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber ein Zeichen für den Neuanfang und initiierte einen Aufbauplan für die Bibliothek. 1963 kehrten wir in die Bismarckstraße zurück – diesmal in ein modernes, eigens für uns errichtetes Gebäude. Die feierliche Eröffnung wurde von keinem Geringeren als dem großen Philosophen Ernst Bloch begleitet.

Auf in die Zukunft

Von 2012 bis 2017 dann der nächste große Wandel: Mit einer umfassenden Sanierung und unserem neuen digital-analogen Konzept, das weit über unsere Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erregte, haben wir die Bibliothek in die Zukunft geführt. Helle, einladende Räume, flexible Arbeitsplätze, ein Makerspace, ein Gaming-Raum und die Bibliothek der Dinge – all das und mehr macht uns heute aus.

Wir sind heute ein sogenannter "Dritter Ort" geworden. Ein offener Ort, neben dem eigenen Zuhause oder dem Ausbildungs- bzw- Arbeitsplatz, an dem man sich ohne Konsumzwang aufhalten kann. Ein Ort für alle, an dem man sich willkommen fühlt – unabhängig davon, ob man lernen, kreativ sein, andere Menschen treffen oder einfach verweilen möchte. 

Bilder aus der Bibliotheksgeschichte

Feiert mit uns!

2025 blicken wir nicht nur stolz zurück, sondern feiern unsere ereignisreiche Geschichte mit einem spannenden Jubiläumsprogramm. Den Auftakt, und auch das größte Higlight, macht die „Nacht der Bibliotheken“ am 4. April, gefolgt von zahlreichen weiteren Highlights im Laufe des Jahres. Ein besonderes Datum solltet ihr euch vormerken: Am 24. Oktober, dem Tag der Bibliotheken, nimmt euch Dr. Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs, mit auf eine exklusive Reise in die Vergangenheit der Bibliothek - gespickt mit faszinierenden Einblicken und spannenden Anekdoten. 

Freut euch auf ein Jahr voller Erinnerungen, Aktionen, Begegnungen und inspirierender Momente!

Podcast der Stadtverwaltung